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Führung und Veränderung – das ist eine Liebeserklärung

Führung und Veränderung – das ist eine Liebeserklärung
by Heinz Peter Wallner

Führung und Veränderung

Die großen Fragen und der tägliche Führungskram

train the eight - kresse-wallner

train the eight – kresse-wallner

Wer führt uns durch die vielen Krisen und Instabilitäten, die wir noch vor uns haben? Auf wen können wir vertrauen? Wer kann noch navigieren, wenn wir den kartographierten Bereich längst verlassen haben? Wer verdient unser Vertrauen, wenn die Erfahrung noch niemand gemacht hat?

Wenn herkömmliche Führung an die Grenzen stößt

Diese Fragen scheinen mir sehr relevant für alle Führungskräfte zu sein. Man kann sich ihnen stellen oder man kann sie einfach aber grundfalsch beantworten: „Alles wie gehabt. Weiter so“.

Nur weil die Komplexität unserer Welt durch die hohe Vernetzungsdichte massiv ansteigt, nur weil sich das ganzheitliche Denken langsam behauptet und die Menschen verändert, nur weil die Krisen immer umfassender und immer häufiger werden, nur weil kein Stein auf dem anderen bleiben wird, nur deshalb sollten wir gleich unsere Art der Führungsarbeit hinterfragen?

Höchstwahrscheinlich ist es so. Heute möchte ich ein paar grundlegende Aufgaben jeder Führungskraft aufgreifen und einen Blick in deren Zukunft werfen.

Die Aufgaben der Führung

Führungskräfte sollen Menschen fördern, weiter entwickeln und erfolgreich machen – ein Klassiker aus den großen Büchern der Führung. Das werden gute Führungskräfte auch in Zukunft noch tun, aber auch noch ein bisschen mehr. Das bisschen Mehr können wir so formulieren: Bereite Menschen auf Veränderungen vor. Lass sie ihr Leben auf das Fundament der Veränderung bauen und lass sie mehr als alles andere „Veränderung lernen“. Wir können fast sicher annehmen, dass nur wenig von dem, was uns in der Vergangenheit erfolgreich machte, auch in Zukunft Erfolge bringen wird. Das einzige, was wir sicher gut brauchen können, ist der Umgang mit Veränderung und mit Komplexität.

train the eight - Räume

train the eight – Bedeutungsräume

Gelingende Beziehungen

Führungskräfte sollen Teams entwickeln. Ebenso klassisch. In Zukunft werden Führungskräfte mehr denn je danach trachten müssen, gelingende Beziehungen zu ermöglichen und so Vertrauen auszubilden. Ein Team mit hohem Sozialkapital (Ties*Norms*Trust) kann flexibler auf Veränderungen reagieren und Störungen besser abfangen. Wenn uns Ziele keinen Weg mehr weisen Führungskräfte müssen für Ziele sorgen. Das ist allen bekannt.

Menschen wollen wissen, wohin die Reise geht. Was aber, wenn wir in einer Zielkrise stecken und gar keine sinnvollen Ziele ansteuern können? Was bleibt uns dann?  Wenn Führungskräfte nicht mehr für Ziele sorgen können, so können sie immerhin für Irritation sorgen und die Menschen in Bewegung bringen. Wer keinen Kompass mehr hat, lernt wieder die Sonne und die Sterne zu beobachten. Das ist zumutbar, solange die Führungskräfte in der Lage sind, ein Minimum an Vertrauen zu erhalten.

Was bleibt zur Entscheidung?

Führungskräfte sollen entscheiden können und eine Diskussion auf den Punkt bringen. Darauf sind wir stolz. Aber was sollen wir entscheiden, wenn die Situationen nicht entscheidbare Fragen aufwerfen? Was tun wir, wenn wir mehr Optionen viel dringender brauchen als Entscheidungen, die alles auf einen Punkt bringen? Auch dann gibt es eine sinnvolle Möglichkeit. Geh vor, aber lass die Menschen auch eigene neue Wege ausprobieren. Sei klug und erkenne die neuen Pfade, die sich durch Wiederholung auftun.

Dort, wo attraktive neue Wege entstehen (die Attraktoren einer guten Zukunft) können ‚die Vielen‘ später nachkommen. Führungskräfte müssen ihre Verantwortungsbereiche organisieren und optimieren. Fein, das können wir. Was aber tun wir, wenn es nichts zu optimieren gibt, weil sich die Muster ständig ändern?

Was heute klug erscheint, ist morgen schon ganz dumm. Was dann helfen kann, ist der Versuch, viele neue Möglichkeiten aufzutun, auszuprobieren und dabei die Neugier nicht zu verlieren. Wir müssen unsere Bereiche viel eher transformieren als optimieren. Führungskräfte sollen Feedback geben, ein Controlling ausüben und bewerten, was gut war und was nicht (Augenblicke ohne Wertung).

Führung neu gedacht

Auch dieser Klassiker der Führungsarbeit braucht eine neue Perspektive. Es wird zunehmend wichtiger, den Menschen zu zeigen, wie weit sie sich schon verändert haben. Weniger wichtig wird die Frage, ob etwas gut und richtig war. Hauptsache wir haben uns ein Stück weit verändert, haben mutig neue Wege beschritten und freuen uns auf den nächsten Schritt. Führungskräfte müssen Veränderungen spürbar machen und den Menschen zeigen, dass sie sich verändert haben.

Wenn im Kleinkram die großen Fragen stecken

Auch wenn wir die Liste noch fortführen können, so lässt sich eines sagen: Im täglichen Kleinkram der Führungsarbeit steckt die große Erkenntnis. Alles bleibt, wie es war – und alles andere wird sich verändern. Mit dem Geist-Herz-Bewegung-Form-Zyklus (Abbildung auf Twitpic) in der liegenden Acht („train the eight“) zeigen wir keinen Weg, aber wir können ihn gehen.

Entwicklung und der Sinn des Lebens eröffnen sich dem Menschen in einem Prozess durch vier Phasen entlang der liegenden Acht. Diese Phasen beschreiben wir mit „Neues Denken, neue Haltung, neues Tun und neue Erkenntnis“.

Die neue Führungsarbeit, die sich daraus ergibt, ist eine Liebeserklärung an die Veränderung und vor allem an das Gewöhnliche, das wir in der Veränderung selbst finden können.

Mit „train the eight“ machen Sie den Wandel zum Gewöhnlichsten auf der Welt. Das kann nicht schaden.

Herzlich,

Heinz Peter Wallner

 

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Meine persönliche Darstellung des Self-Leaderships: Heinz Peter Wallner, 2016, TAKE FIVE – Die fünf Schlüssel zu mehr Lebendigkeit und innerer Stärke, Edition Summerhill, 1. Auflage, www.take-five-for-life.de, Link: Book2Look

Visuelle Aufbereitung und mit klarem Führungsbezug: Heinz Peter Wallner, Kurt Völkl, 2017, Fokus Self-Leadership – Gesunde und wirkungsvolle Selbstführung in Zeiten hoher Komplexität, Edition Summerhill, 1. Auflage, www.selfleadership.pro, Link: Book2Look

Video: Veränderung ganzheitlich verstehen – Heinz Peter Wallner auf YouTube

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Dr. Heinz Peter Wallner Learning to change! Dem Wandel begegnen, Komplexität meistern, auf höhere Ebenen kommen! Führungskräftetrainer, Strategie- und Changeberater, Buchautor, Vortragender, mit 25 Jahren Berufserfahrung. Leadership, Self -Leadership und Persönlichkeitsentwicklung, Umgang mit Veränderung und hoher Komplexität (VUCA Welt), Leading Change, Entscheidungsfindung und neue emotional-intuitive Führungskompetenzen für agile Führungsformen. Das ganzheitliche und kreative Design wird Sie überraschen. Web: www.hpwallner.com Takern I 109, 8321 St. Margarethen/Raab, Österreich Mobil: +43-664-8277375 Office: +43-664-8277376 Mail: wallner [at] trainthe8.com Office: office [at] trainthe8.com

2 Kommentare

  1. „Es wird zunehmend wichtiger, den Menschen zu zeigen, wie weit sie sich schon verändert haben. Weniger wichtig wird die Frage, ob etwas gut und richtig war. Hauptsache wir haben uns ein Stück weit verändert, haben mutig neue Wege beschritten und freuen uns auf den nächsten Schritt. “

    Vielen Dank für Deinen klugen kurzen klaren Beitrag insgesamt.

    Und alles bleibt und alles verändert sich 🙂
    LG Carla

  2. Danke, liebe Carla, wieder hast Du es klar auf den Punkt gebracht 🙂 herzliche, Peter

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